Museumsfahrt mit Jahrgang 7 nach Osnabrück am 24. Januar 2023

Die erste große Museumsfahrt des 7. Jahrgangs führte die 42 Schülerinnen und Schüler in das Felix-Nussbaum-Museum im Museumsquartier in Osnabrück. Sie lernten dort die Lebensgeschichte und eng damit verbundenen Kunstwerke des jüdischen Malers Felix Nussbaum (1904 – 1944) kennen.

In einer kurzen Unterrichtseinheit wurden die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld der Exkursion mit der politischen und gesellschaftlichen Situation in Deutschland zwischen 1933 und 1945 vertraut gemacht. Dies eröffnete ihnen einen besonderen Blick auf das Schaffen des jüdischen Künstlers und ermöglichte ihnen ein besseres Verständnis seiner Werke, die sein Leben als Jude im nationalsozialistischen Deutschland widerspiegeln.

Die Führung fokussierte jüdische Symbole und Motive wie den Davidstern, die jüdische Kopfbedeckung Kippa und die Thorarolle ebenso wie die Synagoge, die in Nussbaums Werken immer wieder in neuen Zusammenhängen auftauchen.  Er thematisiert in seiner Kunst, die der Epoche der Neuen Sachlichkeit zugeordnet werden kann, seine religiöse Identität ebenso wie seine Verzweiflung, seine Ängste und Erfahrungen von Demütigung, Verfolgung, Exil und Inhaftierung.

Im Anschluss an die Führung, haben sich die Schülerinnen und Schüler ein Motiv aus einem Kunstwerk Nussbaums ausgesucht, es vor dem Original abgezeichnet und später im Atelier des Museums koloriert. Diese kreative Auseinandersetzung mit dem Werk Nussbaums mit der freien Bewegung im Haus hat den Schülerinnen und Schülern besonders gefallen.  

Das Motiv des Globus, der zuerst noch hoffnungsvoll Nussbaums Wunsch ausdrückt, einen Platz für sich als Jude in der Welt zu finden („Der Flüchtling“ von 1939), ist in „Gefangene in St. Cyprien“ von 1942 völlig vertrocknet und zerstört. Gleich mehrere der Schülerinnen und Schüler haben diese Globen als Motiv ausgewählt und sie zum Teil mit einem blutigen Stacheldraht in der Mitte zu einem Motiv verschmelzen lassen.

Beeindruckt hat die Schülerinnen und Schüler auch, dass die Farbe Grün in Nussbaums Werken vielfach für den Tod steht. Sie haben Nussbaum, der von den Nationalsozialisten in seinem Versteck aufgespürt wurde und zusammen mit seiner Lebensgefährtin in ein Konzentrationslager deportiert wurde (welches beide nicht überlebten), mit seinem grünen Hut gezeichnet.

2 - Nussbaum Museum 2023

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